Margret wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Der Vater Dr. Max Padelt,war Direktor der Landwirtschaftlichen Lehranstalten starb im Ersten Weltkrieg.
Sie siedelte mit der Mutter nach Bremen über. "Trotz ihrer geringen Witwenrente, die zum Leben der beiden kaum reichte, ermöglichte die Mutter der begabten 16jährigen Tochter Margaret
Zeichenunterricht bei Anna Feldhusen und Malunterricht bei Elisabeth Hausmann."1 Sie ging danach sporadisch auf die Bremer
Kunstgewerbeschule. Sie studierte bei den Professoren Perks, Menz und Laubner.Sechs Wochen war sie auch bei Jäckel in Berlin. Längere
Zeit in Berlin oder Paris hätten ihr das "nötige Feuer" gegeben, um aus der provinziellen Kunst Bremens aussteigen zu können, so die Einschätzung von Künstlerkollegen.
Sie soll aber nicht den Mut dazu gehabt haben, so eine Zeitzeugin. Die Ausbildung sicherte ihr jedoch im Zeichnerischen und Malerischen solide Grundkenntnisse.
Zusammen mit ihrer Mutter - zum Bruder herrschte ein gespanntes Verhältnis - konnte sie kaum von der Rente des im Krieg gefallenen Vaters leben.
Sie begann gezwungenermassen Porträts von Bremer Familien, besonders von Kindern, zu malen und wurde hierin von einer Freundin, die die Kontakte herstellte, unterstützt.
Als die Mutter gegen Ende des Krieges ebenfalls starb, stand Margret Padelt vor dem Nichts.
Dieses Bild ist in der Zentralbibliothek Bremen ausleihbar.
Sie behielt nur eine Dachstube in Bremen und lebte sehr ärmlich in Moorhausen/Lilienthal in ihrem Atelier, einem ehemaligen Schafstall.
Nach Kriegsende malte sie, durch dieselbe Freundin vermittelt, Porträts von amerikanischen Soldaten und deren Frauen und auch weiterhin
von Bremer Familien und sicherte so ihren Lebensunterhalt, wenn auch sehr kärglich.
Margret Laubner-Padelt wurde als eine schöne Frau beschrieben mit "wunderschönem kupferfarbenem Haar, weisser Haut, grünen Augen und fruchtigem Mund", die aber sehr schüchtern und scheu war und
sich vor fremden Menschen fürchtete. "Sie war eben keine für ein flottes Künstlerleben", wie eine Zeitzeugin berichtete. Ihr Wesen
war ihr bei der Beschaffung und Ausführung von Aufträgen wohl eher hinderlich. Sie war nie neidisch oder missgünstig, hatte ein sicheres Urteil über ihre
eigene Kunst und die der anderen. Durch ihre Dauerbronchitis und viele Krankheiten, später war sie fast taub, und durch ihre eher schwierige Ehe wurde sie immer eigensinniger, den Menschen abgewandter.
1940 heiratete sie den 16 Jahre älteren Bildhauer Hans Laubner,der 1968 starb. Sie hatte eine Tochter.
Sie machte mehrere Selbstmordversuche und soll schon vor ihren Klinikaufenthalten nicht mehr gemalt haben. Zum Schluss habe sie nur noch Teller mit Kartofffelstempeln bedruckt, die
"so spröde und stachelige kleine Machwerke waren, wie ihr eigenes, zerstörtes Leben"(Zeitzeugin). Margret Laubner-Padelt beschickte in der Zeit von 1928 bis 1948 die Kunstschau in der
Böttcherstrasse mit Blumenstilleben und Arbeiten, die als "von innen her gesehene" (Kinder)-Porträts gelobt wurden2.
Sie selbst soll als Vorbild Leibl3 genannt haben (BN 12.9.1937). Zwischen 1932 und 1948 beschickte sie mit der GEDOK die Ausstellungen im Graphischen Kabinett und 1952 bis 1954
mit dem Künstlerbund die in der Kunsthalle.
Die Bremer Kommunale Galerie erwarb 22 Arbeiten (Ölbilder, Aquarelle, Grafiken) von ihr. Die Kunsthalle besitzt zwei Ölbilder "Arbeitermädchen", "Schlafendes Kind" und eine Kohlezeichnung. Die Werke der Künstlerin sind von unterschiedlicher Qualität. Es gibt die eher lieblichen Kinderbildnisse, die wohl den Unterhalt sichern sollten, aber auch das kühn gesehene, realistisch
dargestellte "Arbeitermädchen", dem jede Niedlichkeit fehlt. Es lässt entfernt an Paula Becker-Modersohn denken. Porträts von hohem technischen Können stehen neben Tuschzeichnungen von spielenden Tieren und schlafenden Säuglingen, daneben wieder das hervorragende ausdrucksstarke Bildnis einer alten Frau.
Hier ist ein schönes Bild von ihr zu sehen.
Ausstellungen:
Kollektivausstellung 1928 Kunstschau Böttcherstraße
Kollektivausstellung Gedok Ausstellung im Graphischen Kabinett 1933,1942
Kunsthalle Bremen, Künstlerbund, 1952–1954
Augustiny Waldemar: Ausstellung des Künstlerbundes in der Kunsthalle 1931
Literatur und Quellen:
Anmerkungen:
1.Cyrus, Hannelore:"... Ein zerstörtes Leben," Margret Padelt (Laubner-Padelt) in: Zwischen Tradition und Moderne, Künstletrinnen
und die Bildende Kunst in Bremen bis Mitte des 20. Jh. Bremen 2005, S.149-151
2.BZ 11.11.1933
3.BN 12.9.1937
Literatur und Quellen:
Krahé, Frauke:S. 122-134
Bremer Zeitung, 11. November 1933
Bremer Nachrichten, 12. September 1937
Katalog: Zeit ohne Verhältnisse, Kunst in Bremen nach 1945, Bremen 1985
Kain Robert: Ausstellung des Bremer Künstlerbundes in der Kunsthalle, in: Bremer Nachrichten, 15. November 1931
Krahé, Frauke: Allein ich will, 20 Malerinnen aus Bremen, Worpswede und Fischerhude, Lilienthal 1990
Zeitschrift Niedersachsen 1927
Vollmer Hans(Hg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler des 20.Jahrhunderts,6 Bde.,Leipzig 1953–1962, Bd. 3, S. 537
Westermanns Monatshefte 147, 1929/30, S. 638; 148, 1931, S. 393, S.346
Autorin: Inge Jacob,ergänzt EL
Kinderbildnis, Kreide,
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