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Rebecka Pennmeyer
17.5.1832 Bremen - 6.5.1916 Bremen
 
das Haus Böttcherstr. Nr.6 um 1900 ,M. Buschmann und R.Pennmeyer vor dem Haus
Rebecka Pennmeyer war die Tochter des Kimkers und Tonnenmachers Johann Jürgen Pennmeyer(18.02.1779 -15.11.1846), der in erster Ehe mit Anna Christina Wöltjen
(um 1777 in Hasbergen bei Delmenhorst) verheiratet war. Mit ihr hatte er drei Kinder: Georg Friedrich 1814 -1888, Anna 1817 - 1842 und Margarethe Louise 1819 -1892.
Nach dem Tod seiner Frau am 25.09.1827 heiratete er ein Jahr später Rebecka Klencke.1830 wurde ihr Sohn Johann Hermann geboren, der im Alter von drei Jahren starb. 1832 wurde Rebecka und 1834 ein weiterer Sohn geboren, der jedoch im gleichen Jahr starb.
Ihr Vater hatte 1813 ein Haus in der Bödekerstraat, 1900 Bötticherstraße genannt,heute Böttcherstraße, erworben. Um 1900 wohnten in diesem Haus Rebecka Pennemeyer mit ihrer Nichte Anna Margaretha Buschmann , die einzig überlebenden Erben des Hauses.
Ludwig Roselius erwarb das Haus 1904, es wurde jedoch erst 1906 in Besitz genommen, da es bis zu diesem Zeitpunkt noch vermietet war, wie die Hausakten des Archivs Böttcherstraße belegen.
Es befand sich in einem erbärmlichen Zustand. "Nachdem Ludwig Roselius das Haus erworben hatte, ließ er sowohl das
Äußere als auch das Innere mehrfach für seine Zwecke umgestalten."1 Roselius "verhalf dem Haus nach dem Studium von 'Bremer Chroniken' zu einer Genealogie
, die zunächst bis 1442 und über die Geschichte der Straße bis in die Zeit von 1300 zurückreichte.'Ich habe deshalb den großen Sandstein
der sich an der Westseite des Hauses eingemauert befindet mit den Daten, die sich in alten Bremer Chroniken fanden, versehen lassen und auch die Namen
der späteren Besitzer hinzugeschrieben.
Der Stein trägt jetzt folgende Inschrift:
'Böttcherstraße 6' früher Bodekerstrat bis Heilingstrat.
Anno 1442 Hinrek de Went verkofft an Gerde und Meyenborch Weseloghen.
Anno 1587 Hans Weselow alße Vormunder Gretkenn Vincenz Weselowen, nagelatner Wedewen, verkofft dit huss an kaufherrn Arende van Bobert u. Könecke van Bobert, geb. Essich.
Anno 1785 Dr.Eberhardi von Bobarts Witwen Erbe an Albert Stuke, Tonnenmacher
Anno 1813 an Joh.Jürgen Pennemeyer2, Kimker.
Anno 1904 an Ludwig Roselius."3
Erstmals wurde es 1908/1909 umgebaut, der ursprüngliche Schlämmputz wurde durch eine Backsteinfassade ersetzt, das Fenster zur Diele vergrößert und Ende der 20er Jahre wurde ein gotischer Treppengiebel gebaut. "Kunsthistorisch ist diese Wiederherstellung jedoch als Konstrukt anzusehen." Beim Haus Nr. 6 handelt e sich um ein schlichtes Bürgerhaus des 15.
Jahrhunderts mit sparsamer Zier. Einen Treppengiebel hat dieses sicher nie besessen."4
Nach der ersten Restaurierung wurde die Diele des nun als Roseliushaus bezeichneten Hauses Treffpunkt der Niedersachsenrunde, ein Stammtisch von Mitgliedern
des 1904 gegründeten "Verein für Niedersächsisches Volkstum".
Die Häuser Böttcherstr. 4/5 (heute Haus des Glockenspiels) wurden nicht abgrissen, sondern von den Architekten Runge & Scotland umgebaut und 1924 fertiggestellt.
Ebenso wenig wurden die Häuser 7,8,9, 9a in der Böttcherstraße und
hinter dem Schütting 9/10 abgerissen, sondern sie wurden in Ordnung gebracht und fast alle früheren Besitzer konnten weiter in ihnen wohnen."5
Anmerkungen:
1. Bölts Uwe, Lage und Entwicklung der Böttcherstraße im mittelalterlichen Bremen, Böttcherstr.Nr.6,in: Tallasch, Hans (Hg.) Projekt Böttcherstraße, S.20 -25,
2.Während Roselius den Namen Pennemeyer verwendet, weist das Bremer Adressbuch Rebecka als Pennmeyer aus.
3.u.4:Stamm Rainer, Das Museum im Roselius-Haus, Denkmal, Sammlermuseum, Wunderkammer in: Tallasch, Hans (Hg.) Projekt Böttcherstraße, Delmenhorst 2002, S.302
5.Tallasch, Hans: eine kleine Vorgeschichte zur Entstehung des Paula Becker-Modersohn-Hauses oder wie die Kunst in die Böttcherstraße kam , im o.a. Buch S.148
StAB 4,45/1-2279
Bildquellen:Landesbildstelle
Der Verkauf des Hauses Nr.6 bei Kaffee und Butterkuchen wurde für eine Rundfunkaufnahme nachgesprochen, die 1932 ausgestrahlt wurde.
Die gesamte fast zweistündige Sendung stellt einen Rundgang durch die damals gerade fertiggestellte Böttcherstraße dar.
Hier können sie einen Ausschnitt hören.
Hier Infos und Bilder
Hinweis:
Im Artikel zu Rebecka Pennmeyer auf den Seiten des Bremer Frauenmuseums sind mehrere Fehler:
Die Angabe, die Böttcherstraße sei zum großen Teil abgerissen worden ist falsch, auch stammt das Haus
nicht aus dem 14.Jahrhundert s.o. und es wurde 1904 erworben nicht 1902 und auch die
Aktennummer des Staatsarchivs ist falsch.
Autorin:Edith Laudowicz
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