Fanny Retemeyer stammte aus einer angesehenen Bremer Familie. Ihr Vater war der aus Amsterdam stammende Kaufmann Heinrich August Retemeyer, Teilhaber der Firma Eggers und Franke , der am 21.11.1845 Rebecca Henriette Franke (geb.14.03.1818 in Bremen) heiratete. Ein Jahr später wurde ihre Tochter Anna Henriette geboren, 1857 Emilie Marie Henriette, gen. Fanny. Die Familie lebte am Dobben 110. Ihre Schwester heiratete den Reeder Diedrich Heinrich Wätjen.
Ihre künstlerische Begabung schulte sie im Studium an der Damenakademie in München. Ab 1884 lebte sie mit Clara Lorenz, geb. Brück (1832 -1906), die mit Rudolph Victor Ferdinand Lorenz (13.8.1820-15.8.1884) verheiratetet gewesen war, in der Kreftingstr. 3. 1892 unternahm sie Reisen nach Italien, Frankreich, in die Türkei und nach Ägypten.
"In Bremen war sie eine "anerkannte Porträtmalerin, ihre Porträts zeugen von gutem zeichnerischen und technischen Können. Kennzeichnend für die meisten Bilder sind die aus dem Dunkel auftauchenden, gut modellierten Gesichter in hellen Tönen, die den Eindruck altmeisterlicher Porträtkunst erwecken."¹ 1901 malte sie anlässlich des 50. Geburtstages ein Porträt von Heinrich Alfred Bulthaupt, Stadtbibliothekar, Dramaturg und Dichter, das sie ihm schenkte. Es wurde in der Stadtbibliothek aufgehängt. Das Focke-Museum besitzt folgende Porträts von ihr: Elisabeth Dauelsberg, geb. Konitzki , Friedrich Wilhelm Dauelsberg, Nikolaus Delius (1883), Heinrich Wilhelm Melchers, Syabbe Friedrich Gristede (1903), Hermann August L.Salzenberg (um 1905), Lolo Delius, geb. Tewes und Julius Alexander Dreier - Adolph Dreier.

Sie beteiligte sich regelmäßig an Ausstellungen in der Kunsthalle. 1890 waren in der Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung in Bremen Bilder von ihr ausgestellt.