Marie Dorothea Stumpe, geb. Docke
5.7.1877 Bremen - 16.12.1946 in Vermont/USA
Marie Docke war die Tochter des Exportkaufmanns Bernhard Wilhelm Docke(1844-1919), Teilhaber der Firma Köper Docke & Co. und Marie Wilhelmine, geb. Wulff (1847-1922). Sie hatte eine Schwester: Margarethe Clara(1875-1902) sowie drei Brüder: Friedrich (1874-?), Carl August (1880-1962) und Bernhard Wilhelm(1876-).
Die Familie wohnte am Dobben 94. Die Firma des Vaters war international aktiv: Sie besaß eigene Schiffe und hatte Besitzungen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika. Der Sohn Bernhard Wilhelm ging 1903 nach Südafrika.er kehrte nicht nach Bremen zurück. Marie heiratete den Tabakimporteur Sigmund Eduard Stumpe. Das Ehepaar bekam vier Kinder. Siegmund Bernhard Christel (1899-1978), Marie Louise 1901 und zwei weitere.
1905/1906 nahm sie Malunterricht bei Georg Müller vom Siel. Dieser hatte sich 1896 in Dötlingen die "Villa Meineck" bauen lassen und zunächst ein Atelier dort eingerichtet und 1898 eine private Malschule eröffnet. Sie entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt von Bremer Kaufmannstöchtern, die nur in privaten Schulen eine Ausbildung in Malerei erhalten konnten. Zunächst wohnte sie im Hotel Gut Altona. Sie entschloss sich, dort für längere Zeit zu leben und die Familie erwarb dort ein Sommerhaus, in dem Marie fast dreißig Jahre die Sommermonate verbrachte. Ihr Ehemann war meist nur am Wochenende in Dötlingen. Sie führte ein geselliges Leben: Sie lud Künstlerkollegen -von denen sie Mietze genannt wurde -ein, die den Sommer in ihrem Haus verbrachten, so die Bremer Malerinnen Anna Feldhusen und Toni Elster und Fritz Cobet, 1918 Gründungsmitglied des "Bremer Künstlerbundes". Sie veranstaltete Feste für die Nachbarn und die Bremer Freunde.
Durch den Ersten Weltkrieg verlor die Familie ihr Vermögen. Ihr Ehemann starb 1930.
1937 musste Marie Stumpe ihr Haus in Dötlingen an den Bremer Reeder Richard Adler verkaufen. Ihr Sohn Siegmund ging 1930 in die USA und wurde unter dem Namen Christoph Castou ein bekannter Innenarchitekt.
Von einem Besuch ihres ersten Sohnes (benannt nach seinem Vater) in den USA-Vermont im Jahr 1939, kehrte sie nie nach Deutschland zurück. Sie starb am 16. Dezember 1946, ihre Urne wurde 1947 auf dem Dötlinger Friedhof beigesetzt.
die meisten ihre Bilder befinden sich im Privatbesitz.
Nach dem zweiten Weltkrieg kaufte die Stad Bremen das Landgut Stumpe und es zunächst die Gemeindeverwaltung, das spätere Ortsamt, dann 1950 der „Schwedenkindergarten“ (ein
Geschenk des schwedischen Roten Kreuzes), später auch die große Polizeiwache. In dem ehemaligen Kutscherhaus (auch als Zeit als Hausmeisterhaus genutzt) eintstanden Ateliers für Künstlerinnen.
Literatur und Quellen:
Stiftung Dötlingen - hier sind auch eine Reihe Bilder von ihr zu sehen.
NWZ 14.1.2013
Passregiste Statsarchiv Bremen online
Friedhof Bremen-Riensberg (Nr. im Friedhofsplan: B0134A)
Autorin: Edith Laudowicz
|