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Caroline Magda Halenza,(Rufname Ada) verh. Magda Koch-Riehl
20.4.1900 Bremen - 10.7.1990 in Bremen

Die Eltern von Magda Halenza waren Friedrich Johann Halenza und Catharina Magdalene, geb.Kruse. Sie hatte eine Schwester Gunthild. Sie wuchs im Ostertorviertel auf. Ihre Mutter betrieb dort einen Putzmacherladen. Während ihrer Schulzeit im Lyzeums Janson war sie schon durch originelle Aufsätze aufgefallen: "Mein schriftstellerisches Talent brach bereits schon inne Schule aus. Den ersten Aufsatz‚ Fiffi - Die Stubenfliege', hat unser Frollein allen vorgelesen."1
Zu Beginn der 20er Jahre ging sie nach Berlin. Dort lernte sie den Bremer Schauspieler Rudolf Koch-Riehl kennen und heiratete ihn. Er spielte in verschiedenen Filmen mit und wurde 1944 Direktor des Theaters am Schiffbauerdamm. In Berlin trat Ada Halenza erstmals literarisch in Erscheinung: Ihre Komödie "Herzjunge" erlebte dort am Theater am Schiffbauerdamm 280 Aufführungen.

Nachdem sie zwei Jahrzehnte in Berlin gelebt hatte, kehrte sie nach Kriegsende mit ihrem Mann aus dem zerstörten Berlin nach Bremen zurück. Sie bezogen ein Bauernhaus (genannt "Kiautschou")2 an der Hamme. Sie schrieb Hörspiele und Filmmanuskripte.
Ihr Mann, der seine schauspielerische Karriere am Schauspielhaus Bremen begonnen hatte, arbeitete als Regisseur und Schauspieler am Künstlertheater. Ab 1947 schrieb sie für das Feuilleton des Weser-Kuriers und zwischen 1948 und 1956 erschienen in regelmäßigen Abständen Erzählungen und Kommentare von ihr. Diese sind im bremischem "missingsch"3 geschrieben. Ihr Roman "Seiner Zeit ... zu meiner Zeit", erschien zunächst als Fortsetzungsroman ab Juni bis September 1949 im Weser-Kurier, 1950 als Buch und wurde danach noch mehrmals aufgelegt. Es ist eine Familiengeschichte, in der Halenza das Bild einer bremische Kaufmannswelt der Jahre vor 1914 zeichnet, zugleich aber auch das Bild der Zeit ihrer Kindheit.
Nach dem frühen Tod ihres Mannes 1956 gab sie das Haus an der Hamme auf. Sie zog in die Kohlhökerstraße 15 zu ihrer Schwester Gunthild, die dort einen privaten Kindergarten führte und unterstützte sie bei ihrer Arbeit mit den Kindern. Ada Halenza starb wenige Monate nach ihrem 90. Geburtstag und wurde auf dem Ostrholzer Friedhof begraben.

Ihre Erzählungen, die sich großer Beliebtheit erfreuten, wurden auch von Radio-Bremen gesendet und werden bis heute vielfach in szenischen Lesungen vorgetragen.


Publikationen:
Erzählungen im Weser-Kurier: Oma Gerken 22.5.48, Niklas 24.7.48, Büschen wat vom ollen Hinnerk, 3.8.48,
Wiedersehen mit Tante Mariechen, 27.1.49, Politik im Windfang, 12.2.49,
Von zehn bis siebzig - Hinein, 1.10.49, Berlin in Bremen, 7.1.50, Die Lawine, 28.1.50, Oh, diese Queesenpötte, 9.2.50
Als was gehst du denn?18.2.50, Alles wegen ihr, 18.3.50
Kreuzbuben, Komödie
Madda und Kede und andere lustige Geschichten, Bremen 1954;
Glauben anner Menschheit is hin und andere Erkenntnisse von Madda und Kede, Bremen 1980;
Seinerzeit zu meiner Zeit, Bremen 1976
Irmgard Harder/Ada Halenza, Dat Glück kümmt mit´n Bummeltog, Bremen 1983 Das große Ada Halenza-Buch: Die besten Geschichten von »Madda un Kede« und der Roman »Seinerzeit zu meiner Zeit... von Hermann Gutmann, Bremen 2011)
Literatur und Quellen
1. Weser-Kurier 25.7.2011, 7.12.1954, 10.10.1988, 24.4.1990, 11.7.1990 2. Weser-Kurier,
3. missingsch ist eine Mischsprache, die dadurch entstand, dass niederdeutsche Muttersprachler
Standarddeutsch zu sprechen versuchten. Merkmale sind die Beibehaltung des niederdeutschen Satzbaus und volkstümliche Lehnübersetzungen niederdeutscher Wendungen ins Standarddeutsche.
Autorin:Edith Laudowicz