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Frauengeschichte


Kampf um das Frauenwahlrecht

In Bremen kam die Forderung nach dem Stimmrecht erstmals nach der Revolution von 1848 auf.

Geehrte Männer!

Sie haben sich um das Wohl des Vaterlandes höchst verdient gemacht, da es Ihnen, durch das tiefe Eindringen in Staatssachen gelungen ist, die einzige Art zu finden, wie ein Staat, zum Wohl aller Staatsangehörigen, verwaltet werden muß. Ihren vielen Zusammenkünften gelang es endlich, diesen Stein der Weisen zu finden: daß nur eine gute Regierung möglich sei, wenn die Stande von allen Einwohnern, selbst den geringsten, gewählt würden", aber, fuhr sie fort: "Trotz Ihrer tiefen Ein-, Rück- und Umsicht ist Ihnen, geehrte Männer, doch noch ein wesentliches Stück zu einer guten Regierung entgangen: Es ist nicht in Zweifel /.u stellen, daß, wenn eine gute Regierung der Menge der Wähler beruht, sie noch mal so gut sein wurde, wenn sich solche verdoppelte. Geehrte Männer, Ihr wisst, dass auch wir Inwohner des Staates sind, dass Ihr ohne uns Euer Dasein nicht hättet, sagt - wie konntet Ihr uns vergessen?" Der Name der mutigen Rednerin ist unbekannt geblieben. Der Journalist, der sich nach eigener Darstellung bemühte, ihre Rede "wörtlich aus dem Gedächtnis wiederzugehen, weil ein Schnellschreiber nicht angestellt war", konnte nur berichten, daß sie "von den sie begleitenden, vor dem Saal stehenden Frauenspersonen empfangen und mit Jubel nach Hause begleitet" wurde.Quelle: "Der Bürgerfreund" - eine "Wochenschrift" vom 22. 6.1848

Es ließ jedoch noch mehr als 50 Jahre auf sich warten trotz des energischen Einsatzes des Frauenstimmrechtsvereins. ht und für gleiche Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten ein. So forderte auch der "Bremer Verein für Frauenstimmrecht" das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht für Frauen ein: Rita Bardenheur begründete es folgendermaßen:"Dieses Wahlrecht muss einer Frau, die die Besserung der rechtlichen Lage ihres Geschlechts, nicht der Frauen einer bestimmten gesellschaftlichen Klasse erstrebt, als das einzig mögliche und einzig logische erscheinen." Hier finden sie nähere Informationen: zum Stimmrechtskampfund auch hier




Das Frauenwahlrecht - heiß erkämpft und jetzt vergessen?

Ein Vortrag von mir, der auf die Durchsetzung des Wahlrechts zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeht. Dort ist auch die erste Rede einer Frau (Marie Juchacz) im einem Deutschen Parlament enthalten und der Frage nachgeht, wie es in der Weimarer Zeit und nach 1945 bis heute von Frauen genutzt wurde. Ein Blick in andere Länder beendet den Vortrag.



Qellen:Die Ausübung des Frauenwahlrechts in Bremen 1918-1933, Texte und Materialien zum Historisch-Politischen Unterricht, Kleine Schriften des Staatsarchiv Bremen, Heft 20, Bremen 1991

Internationaler Frauentag:
Wie er international und auch in Bremen begangen wurde, erfahren sie hier


Frauen in 1. Weltkrieg

An die deutschen Frauen! Dem Rufe seines Kaisers folgend, rüstet sich unser Volk zu einem Kampfe ohnegleichen, den es nicht heraufbeschworen hat und den es nur zu seiner Verteidigung führt. Wer Waffen zu tragen vermag, wird freudig zu den Fahnen eilen, um mit seinem Blute einzustehen für das Vaterland. Der Kampf aber wird ein ungeheurer und die Wunden unzählige sein, die zu schließen sind. Darum rufe Ich Euch, deutsche Frauen und Jungfrauen und alle, denen es nicht vergönnt ist, für die geliebte Heimat zu kämpfen, zur Hilfe auf. Es trage jeder nach seinen Kräften dazu bei, unseren Gatten, Söhnen und Brüdern den Kampf leicht zu machen. Ich weiß, daß in allen Kreisen unseres Volkes ausnahmslos der Wille besteht, diese hohe Pflicht zu erfüllen. Gott der Herr aber stärke uns zu dem heiligen Liebeswerk, das auch uns Frauen beruft, unsere ganze Kraft dem Vaterlande in seinem Entscheidungskampfe zu weihen. Wegen der Sammlung freiwilliger Hilfskräfte und Gaben aller Art sind weitere Bekanntmachungen von denjenigen Organisationen bereits ergangen, denen diese Aufgabe in erster Linie obliegt und deren Unterstützung vor allem vonnöten ist. Berlin, den 6. August 1914. Auguste Victoria.

Erster Weltkrieg

Mathilde Lammers
In diesem Vortrag wird das pädagogische Engagement sowie ihre schrifstellerische Arbeit detaillierter dargestelt, als in der Biografie.
Biografie



M

alweiber in Bremen - Dr.Katja Poushirazi:
Aus Anlass der Ausstellung des Werkes von Hermine Overbeck-Rohte einen bemerkenswerten Vortrag über die "Malweiber" - eine abwertende Bezeichnung für Frauen, die sich auf den Weg machten, ihr künstlerisches Schaffen als Profession zu betreiben. Frauen mussten sich mühsam den Zugang zu den Akademien erkämpfen und es gelang ihnen jedoch zuerst zu einer Zeit, als die männlichen Kollegen sich weitgehend von der akademischen Malweise befreiten. Die Referentin beleuchtete in ihrem Vortrag die Situation malender Frauen seit der Renaissance
Welchen Schwierigkeiten und Hindernissen sie ausgesetzt waren, können sie hier lesen. Hier finden Sie Informationen zu Künstlerinnenvereinigungen und hier Informationen zum Bestand an Kunstwerken von Frauen in Bremer Museen





Dr.Maria Hermes "Fliegende Frauen": Weibliche Piloten in der Geschichte der Luftfahrt
Der Vortrag befasste sich auf der Grundlage der Biographien von drei Pilotinnen mit der Konstituierung der Luftfahrt als genuin männlicher Domäne im Deutschland des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Bereits die ersten Ballonfahrerinnen mussten sich, bevor sie überhaupt an eine praktische Betätigung in der Luftschiffahrt denken konnten, mit ihrem Geschlecht und gesellschaftlichen Anforderungen an dieses Geschlecht auseinandersetzen.
hier weiterlesenFliegerinnen.pdf Heute vertritt die Vereinigung Deutscher Pilotinnen die fliegenden Frauen. Zu ihrer Historie schreiben sie:
"Gegründet am 6. April 1968 auf Gut Petersau bei Worms von neun Pilotinnen, darunter so berühmte Namen wie Elly Beinhorn (geb.1907), die schon in den Dreißiger Jahren alle fünf Kontinente mit dem Flugzeug eroberte und Hanna Reitsch (1912 - 1979), die erste Hubschrauber- und Jetpilotin der Welt. Heute zählt die VDP ca. 300 Mitglieder aus allen Sparten der Luftfahrt: Berufspilotinnen, Hubschrauber-, Motor-, Segel- und Ultraleichtfliegerinnen sowie Ballonfahrerinnen."
Zu nennen wären noch weitere Pionierinnen:
Luise Hoffmann (1910-1935), Kunstfliegerin, erste Einfliegerin für ein deutsches Flugzeugwerk
Sabiha Gökcen (1913-2001), erste Majorin der Welt in der Verwendung als Kampfpilotin bei der türkischen Luftwaffe
Geraldine "Jerrie" Mock (*1925), die als erste Frau erfolgreich die Welt umflog Beryl Markham (1902-1986),die erste Berufspilotin Afrikas, die als Erste allein von London über den Atlantik flog.
weitere finden Sie hier und hier und in Oklahoma (USA) gibt es sogar ein Museum der fliegenden Frauen. und das International Women's Air & Space Museum in Cleveland/USA: 2016 zeigte das Haus der Wissenschaft die von Maria Hermes zusammengestelte Ausstellung. Fliegerinnen.pdf