Biografien| Aktuelles

 
 

Künstlervereine

soziale Vereine Künstlerinnenvereine - Dachverbände - politische Vereine

Verein für weibliche Krankenpflege

1841 entstand dieser Verein auf Anregung Amalie Sievekings (war eine Mitbegründerin der organisierten Diakonie in Deutschland. Gründerin des Weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege in Hamburg)1 . Er hatte neun Vorsteherinnen, jeder war ein Distrikt zugeordnet. Sie trafen sich alle vierzehn Tage. Ihre Hauptaufgabe bestand im sammeln von Spender, während die Helferinnen in Familien, in den die Mutter erkrankt war, auch mit Sachspenden wie Geld und Kleidung.
Der Bremer Verein heißt nicht weiblicher Verein für weibliche Krankenpflege wie im Aufsatz von R.Schmitter auf den Seiten des Bremer Frauenmuseums zu lesen.

Nachweistelle für weibliche Arbeit

Ende des 19.Jahrhunderts entstanden nach englischem Vorbild in für arbeitssuchende Frauen, Anlaufstellen, in denen freie Arbeitsstellen angeboten wurden. Da viele Frauen als Dienstmädchen, Erziehrinnen, Haushaltshilfe in privaten Haushalten beschäftigt waren, wo eine Prüfung und Kontrolle der Arbeitsbedingung schwer möglich war, boten derartige Einrichtungen eine Verbesserung der Situation. Die vom Frauen Erwerbsverein eingerichtete Nachweisstelle wurde schon am ersten Tag überrannt. 400 Frauen meldeten sich und das Angebot der Stellen reichte bei weitem nicht aus.Die Frauen suchten vor allem Näh- und Strickarbeiten, Hausarbeit, Arbeit als Verkäuferin. Da häufig die Frauen nicht qualifiziert genug waren, kam es zu Konflikten mit den Unternehmen. Der FEV übergab die Arbeit der Nachweisstelle zunächst einer Frau, die dafür ein kleines gehalt erhielt, da sich die Situation aber nicht verbeserte, wurde die Arbeit 1871 eingestellt.
Quelle:
Linda Uhlenhaut: Die Geschichte des Frauen- Erwerbs und Ausbildungsvereins Bremen von 1867, S. 49

Verein bremischer Lehrerinnen

Am 6.Februar 1889 riefen 13 Lehrerinnen den Verein bremischer Volkschullehrerinnen in Leben - es war der erste reine Frauenverein Bremens.Impuls für diese Vereinsgründung gingen vom Verein deutscher Lehrerinnen und Lehrer, insbesondere auch eine Schrift Helene Langes zur Verbesserung des höheren Mädchenschulwesens.
Hauptziel des Vereins war die Verbesserung der materiellen Lage der Lehrerinnen sowie die berufliche und allgemeine Weiterbildung.Dazu veranstaltete er einmal monatlich Vortragsveranstaltungen."Im ersten Jahre wurden Referate u.a. von Frl. Mohr zum Thema 'Selbsthilfe und Vereinstätigkeit-, von Frl. Meinken zum Elementarunterricht, und von Frl.Herlyn über 'Die erzieherische Wirksamkeit der Lehrerin im algemeinen und der Volksschullehrerin im besonderen.' Der Verein setzte sich für die Verbesserung der schulischen Ausbildung von Mädchen ein. Sie war gemeinsam mit Frl. Mohr und Metta Meinken Vorsitzende
Dem Verein konnten Lehrerinnen aus Bremer Stadt- wie Landgebieten. Der Mitgliedsbeitrag betrug 3 Mark.Er konnte seine Mitgliederzahl noch im selben Jahr verdoppeln. Da auch Lehrerinnen aus den Höheren Mädchenschulen beitreteten wollten, änderte der Verein seinen 1892 in Verein Bremischer Lehrerinnen. Von 1898 -1918 war Magda Böttner Vorsitzende, die den Verein auch im Frauenstadtbund vertrat und auch alle zwei Jahre an den Delegiertenversammlungen des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins teilnahm.
Der Allgemeine Deutsche Lehrerinnenverein (AdLV) war 1890 gegründet worden. Er war 1905 die größte Frauenberufsorganisation (allerdings konnten auch Mitglied werden. Er hatte mehr als 20.000 Mitglieder in 90 Zweigvereinen.Mitglieder waren vorwiegend evangelische liberale Lehrerinnen.


Verein zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen

Die Initiative zur Ausbildung von Krankenschwestern ging vom Frauen-Erwerbs- und Ausbildungsverein nach der Teilnahme an der Berliner Konferenz

der Frauenvereine 1869 aus, der eine nichtkirchliche Ausbildung an einem städtischen Krankenhaus anstrebte, sowie vom Vaterländischen Frauenverein aus, deren Mitglieder im Kriegsfall verpflichtet waren,derartige Aufgaben übernahmenen. "Da die Honratioren nicht bereit waren, dem FEV die notwendigen finanziellen Mittel zukommen zu lassen, kam es zu dem Kompromiss, einen dritten, besonderen Verein zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen zu gründen. Die Bremer Schwesterausbildung wurde nun nicht "völlig weltlich" gestaltet,sondern in der merkwürdigen Mischform einer Schwesterschaft vom Roten Kreuz, wie sie unter Schirmherrschaft der Vaterländischen Frauenvereine oder des Roten Kreuz auch in anderen Städten entstand."1 Vorstandssmitglieder waren Frau Clemens Caesar,Dr.Focke,Dr. Kottmeier, August Lammers, Henny Sattler, L.Strube,Dr.Goering,Pastor Kradolfer, Doris Focke, Prof. Motz, 1
Der Verein sammelte zunächst Geld für ein eigenes Krankenhaus ,das 1896 eröffnet wurde. Henny Sattler wurde die erste Oberin. Im ersten Weltkrieg diente das Krankenhaus der Pflege der Verwundeten, wobei auch "die Räume der benachbarten Seefahrtsschule einbezogen"2 wurden. Die jüngeren Schwestern pflegten an der Front die Verwundeten - alle Schwestern kehrten gesund zurück.
Hier finden Sie die Regelungen der Schwesternausbildung.pdf
Quellen/Anmerkungen:

1.Meyer-Renschhausen,Elisabeth: Weibliche Kultur und soziale Arbeit,S.116 ff.
2.Hinderlich/Leuthold/Mevius/Reuß:Das Rote Kreuz Krankenhaus Bremen schreibt Geschichte 1876-2001,S.33,Bremen 1999




Die erste Organisation von Unternehmerinnen des gewerblichen Bereichs in Bremen war der Fachverein der selbständigen Schneiderinnen. Er wurde nach einem Vortrag, den Maria Lischnewska, die erste Vorsitzende des "Verband(es) für handwerksmäßige und fachgewerbliche Ausbildung der Frau" in einer Veranstaltung des Bremer Vereins für Frauenstimmrecht über das Thema "Die Frau im Handwerk" hielt, am 14.September1912 gegründet und hatte gleich 43 Mitglieder. Wenig später schon 80 Schneiderinnen, Mitgründerin war Helene Heißenbüttel. Der Verein hatte das Ziel "die Ausbildung der weiblichen Lehrlinge im Schneidergewerbe so zu gestalten, daß sie derjenigen der männlichen Lehrlinge völlig gleich ist", und "dahin zu wirken, daß die Frauen als Vorstandsmitglieder für die Handwerkskammern und Innungsverbände wählbar werden" Vorsitzende war Helene Sponholz die zugleich Vorstandsmitglied des Reichsverbandes des Verband für handwerksmäßige und fachgewerbliche Ausbildung der Frau. Ende Januar 1913 richtete der Verein an die Bremer Gewerbekammer einen Antrag, der Fortbildungsmöglichkeiten für weibliche Schneiderlehrlinge zu schaffen. Unterstützt wurde er von den Vorsitzenden der Schneider-Innungen von Bremerhaven und Bremen. Am l.April 1914 wurde der Verein selbständiger Damenschneider und Schneiderinnen gegründet und beide beschlossen, "eine gemeinsame Versammlung am Donnerstag den 9 Juni 1914 abzuhalten." Quelle: Dienstmädchen, Jutearbeiterinnen und Schneiderinnen, Frauenerwerbsarbeit in der Stadt Bremen 1871 - 1014, Bremen 1996 S.83

Hier finden Sie ein Bewerbungsschreiben einer jungen Schneiderin,
Und hier eine amüsante Geschichte über eine Haussschneiderin von Karl Lerbs:<br> "In den längst versunkenen Zeiten, als die Fest- und Alltagsgewänder unserer Damen noch grundsätzlich "angefertigt" und nicht "fertig gekauft" wurden , gab es eine ernst zunehmende Zunft maßgeblicher Hausscheneiderinnen": Sie kamen in die Häuser, beschlagnahmten das Wohnzimmer, füllten es mit Nähmaschinengeratter, bestreuten den sonst streng geheiligten Bezirk mit Zeugfetzen, schnitten, nähten, "änderten" und "probierten an", Was sie "gern mochten" wurde gekocht. Und was sie dann schließlich ablieferten, mußte eben getragen werden. Die Schwester meines Vaters brachte einmal den Mut auf, sich gegen die Autorität einer solchen Schneiderin aufzulehnen. Das Kleeid "beutetelte" in der "Tallje" und kniff unterm rechten Arm und war "beim sitzen zu stramm" und so weiter. die Schneiderin blieb hlieb höflich, aber sie sah aus wie ein Tiefdruckgebiet mit Randstörungen. Nach der fünften Anprobe jedoch, als ihr weitere Änderungen angesonnen wurden, nahm sie sich die Stecknadeln aus dem Gebiß, knallte die Schere auf den Tisch und sagte mit abschließender Entschiedenheite: "nee, Frollein. Was't nu nich in is, das muß't reingeplättet werden."
Quelle: Karl Lerbs: Unter Rolands Augen S. 28, Bremen 1961, Carl Schünemann Verlag Bremen



Hausfrauenverein

Im Ersten Weltkrieg entwickelte sich 1915 angesichts der immer schwieriger werdenden Ernährungslage das Bestreben seitens des Bund Deutscher Frauenvereine, die zahlreichen Hausfrauenvereine in den verschiedenen Städten unter einem Dach zu vereinigen.Insbesondere Gertrud Bäumer und Hedwig Heyl setzten sich im Rahmen des Nationalen Frauendienstdafür ein. "Als nun die Lage unseres Vaterlandes zu einer Notlage geworden war, erkannte man die Bedeutung der Hausfrau als Produzentin und Konsumentin und damit auch die dringende Notwendigkeit, sie in den Abwehrkampf der Heimat einzusetzen." 1915 wurde der "Deutsche Verband der Hausfrauen" ins Leben gerufen, dem sofort 15 Vereine beitraten. Ende des Jahres hatte er 45.000 Mitglieder. Das Publikationsorgan des Vereins war "Die Deutsche Hausfrau". Während sich reichsweit der Hausfrauenverein in den Nationalen Frauendienst einordnete, der sich in Bremen nicht gegründet hatte, arbeitete er wir die anderen Frauenvereine in Zentralauschuss vom Rotenkreuz mit, veranstalte Kurse zur "Kriegsküche" und beteiligte sich an der Versorgung der Bevölkerung in den verschiedenen Volsküchen.
In Bremen gründeten Minna Bahnsohn, Adele Schmitz, Auguste Kirchhoff und Helene Neesen noch im selben Jahr den Bremer Hausfrauenverein, dessen Schriftführerin Lizzy Susemihl-Gildemeister wurde. Der Verein bezeichnete sich als Berufsorganisation und setzte sich das Ziel, die Vertretung und Förderung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen der Hausfrauen zu vertreten. Die Mitglieder konnten sich zu ermäßigten Konditionen krankenversichern lassen. Außerdem betrieb er eine Arbeitsvermittlung und bot Rechtsschutz vor dem Arbeitsgericht. Er gab die "Bremer Hausfrauenzeitung" heraus. Der Verein betonte besonders die Funktion der Hausfrau als "Wahrerin und Verwalterin eines großen Teiles des Nationalvermögens, als Schützerin der Familie." Ein Hauptanliegen während des Krieges bestand in der Überwachung der ständig steigenden Lebensmittelpreise. Dies geschah auch im Kontakt zur 1915 vom Senat eingesetzten Lebensmittelkommission. Angesichts immer schwieriger werdender Versorgung bot er den Frauen hauswirtschaftliche Informationen und Bildungsprogramme an.
Der Verein existierte auch nach dem Krieg weiter. Währen dsich reichsweit die Hausfrauenvereine in den Nationalen
In der Weimarer Zeit nannte er sich Reichsverband Deutscher Hausfrauen. Sein Hauptanliegen war jetzt die Etablierung einer modernen Haushaltsführung. Er unterstützten allerdings auch die die protektionistische Politik der Agrarverbände. Sie warben in aggressiven Kampagnen für 'Deutsche Waren' Der Bund setzte schließlich auch die Anerkennung der Hausarbeit als qualifizierte Berufsarbeit durch und etablierte ab 1925 eine deutschlandweite
Meisterprüfungsordnung für Hauswirtschaft. Er gehörte 1933 zu den ersten Frauenverbänden, die in die NS Frauenschaft eintrat
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich Hausfrauenvereine für eine qualifizierte hauswirtschaftliche Ausbildung ein und botem Ernährungs- und Kochkurse an.



Kaufmännischer Verband für weibliche Angestellte e.V. - Ortsgruppe Bremen (KVfwA)

Um die Interessen der Ende des 19.Jahrhunderts wachsenden Zahl weiblicher Angestellter zu vertreten, entstand 1901 in Berlin und zwanzig weiteren Städten dieser Verband. In Bremen gründete sich 1905 eine Ortsgruppe, wohl auch als Reaktion auf ihren Ausschluss bei der Wahl zu den im selben Jahr gegründeten Handelsgerichten. "Der Verein bezweckt Hebung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stellung, gewährt den Mitgliedern mündl. Rechtsrat in beruflichen Angelegenheiten, Stellenlosenunterstützung, kostenlose Stellenvermittlung, eigene Krankenkasse, Bibliothek Vorträge etc. Er hatte sein Büro in der Rembertihalle auf den Häfen,sie sich alle 14 Tage trafen. Später fanden die Treffen im Lokal "Senator" Fedelhören 7 und ddanach bis 1917 im Gemeindehaus unser Lieben Frauen. Vorsitzende war die Buchhalterin Henny Stolzenbach, die mit ihrer Mutter am Ostertorsteinweg 23 wohnte. "Nach Beruf, Familienstand und Lebensumständen war sie das "typische Verbandsmitglied" un dverkörperte das um die Jahrhundertwende durchesetzte neue Frauenleitbild - das des berufstätigen Fräuleins mit Lebensberuf.1909 hatte die Ortsgruppe bereits 195 Mitglieder. Der Verband trat auch dem Frauenstadtbund bei.1913 gab Henny Stolzenbach ihre Funktion ab und Agnes Thorack Inhaberin eines Konfitürengeschäfts, wurde ihre Nachfolgerin.
Der Verband nannte sich später später: Verband der weiblichen Handels- und Büroangestellten.
Hier finden Sie einen Aufsatz zur Ausbildung von Bürokräften in Bremen.Die Ausbildung von Bürokräften.pdfDie Ausbildung von Bürokräften.pdf


Kontor bei Kaffee Hag          Kontor 1928


Deutsche Akademikerinnenbund (DAB)


1926 gründet sich der Deutsche Akademikerinnenbund in Berlin. Die Initiative ging von Dr. Marie Elisabeth Lüders, Mitglied des Reichstages aus. Die Mitgründerin Dr. phil. Agnes von Zahn-Harnack wurd erste Vorsitzende. ihn tritt der 1914 gegründete "Deutsche Verband akademischer Frauenvereine" bei. Er will„die deutschen Akademikerinnen zur Sicherung des Einflusses und der Geltung der akademisch gebildeten Frauen im deutschen Kulturleben, zur geistigen und wirtschaftlichen Förderung und zur Vertretung ihrer beruflichen Interessen zusammenzuschließen“. Der DAB-Vorstand tritt im Mai 1933 aufgrund des Anwachsens national-sozialistischer Tendenzen zurück.Im Juni 1932 war der DAB im Abrüstungskomitee der Internationalen Frauenorganisationen durch Marie-Elisabeth Lüders vertreten. In diesem Jahr protestierte der DAB zusammen mit anderen Frauenverbänden gegen die frauenfeindliche Politik der NSDAP. Es wurden Eingaben gegen die Entlassung von Beamtinnen und die Doppelverdiener-Kampagne an Reichsregierung und Parlament eingereicht und schließlich am 23. Februar 1933 gegen die Entlassung von Gertrud Bäumer aus dem Reichsinnenministerium protestiert. 1934 löst sich der DAB auf.
1949 wurde der DAB auf Betreiben von Marie-Elisabeth Lüders und Agnes von Zahn-Harnack neu gegründet. Von 1956 - 1958 war Dr.Berta Johanne Vorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbundes, für dessen Neugründung sie sich nach Kriegsende engagiert hatte und den sie bei der Wiederaufnahme in Internationalen Akademikerinnenbund vertrat. 1948 Entstehung einzelner Regionalgruppen und Vereine von Akademikerinnen in den drei westlichen alliierten Zonen.
Bildquelle: StAB 1933-021

Die Bremer Ortsgruppe: setzt sich für - die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen - Angemessene Berücksichtigung von Frauen in Führungspositionen, besonders an den Hochschulen, im öffentlichen Dienst, in der Wirtschaft und in den - Förderung des weiblichen akademischen Nachwuchses
- Förderung wissenschaftlicher Arbeit von Frauen und üb- familienfreundliche Arbeitsbedingungen mit dem Ziel einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer
- wirtschaftliche Unabhängigkeit und eigenständige Alterssicherung von Frauen
- Pflege internationaler Zusammenarbeit Erste Vorsitzende: Sabine Kopp-Danzglock,Großbeerenstr. 88, 28211 Bremen, Bremen