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Frauen-Erwerbs- und Ausbildungsverein
Im Januar 1867 gründete sich auf Initiative von Marie Mindermann, Ottilie Hoffmann und Mathilde und August Lammers
der Verein zur Erweiterung des weiblichen Arbeitsgebiets, in dessen Vorstand bis 1897 auch Männer vertreten waren.
Er richtete eine Koch- und Nähschule und eine Fortbildungsschule für den kaufmännischen Beruf ein.
Das erste eigene Vereinshaus wurde in der Pelzerstraße 8/9 eingerichtet. Ein Seminar für Hauswirtschaftslehrerinnen und
ein Seminar für Handarbeitslehrerinnen folgten. 1897 konstituierte sich unter Vorsitz von Lucy Lindhorn der Verein neu und nannte
sich fortan Frauen-Erwerbs- und Ausbildungsverein (FEAV).
Dem ersten Vorstand des Verein gehörten an: August Lammers,Dr. Karl Theodor Oelrichs, Johanne Schaffert, geb. Schelle, Frau Senator Feldmann, Ottilie Hoffman, Marie Mindermann,
Frau Dr. Daniel,Johanne Schwaarke, Frau Dr. Paniel, Elisabeth Schlodtmann, Frau Dr. Anna Tetens, Henny Sattler
Vorsitzendes des Vereins waren;
Dr.Th.Oelrichs 1867 -1870
August Lammers 1871 -92
Lucy Lindhorn 1895 - 1917
Agnes Heineken 1918 - 33
1933-45 Nora Ahrens
1957-63 Elly Ley
Hanni Lohmann, von 1963-74
Brigitte Schmundt von 1974-79 u. 1983-86
1980-1983 Julie Kulenkampff
1987-2002 Gisela Hüller
2003-2015 Gertrud Stoevesandt
2015-2017 Gisela Hüller
Die(lange) Kurzchronik des FEAV*
1867Gründung des Vereins zur Erweiterung des weiblichen Arbeitsgebietes, der Fortbildungsschule für den kaufmännischen Beruf
und der Nähschule Einrichtung der Nachweisstelle
1868Gründung der Vereinsbibliothek 1869 Einrichtung von abendlichen Unterhaltungsprogrammen und Beitritt in den Verband Deutscher Frauen- Bildungs- und Erwerbsvereine
1870Gründung des Frauenbildungsvereins und Einrichtung von Kursen für Kinderpflegerinnen
1873in Zusammenarbeit mit dem Vaterländischen Frauenverein Gründungs des Vereins zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen
1885inrichtung der Mädchenschutzstelle
1881Gründung des Vereins zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen
1893Einrichtung von "Samariterkursen" (allg. Krankenpflege)
1894Erholungs- und Kulturabende,Gründung der kaufmännisch-gewerblichen Abteilung
1895Beitritt des Frauen- Erwerbsvereins zum Verein für Hausbeamtinnen und Einrichtung einer Stellenvermittlung
1898 Bazar des FEAV,Eröffnung des ersten eigenen Vereinshauses des FEAV in der Pelzerstr. 8/11, der "Bremer Küche" und der Abteilung für Waschen und Plätten
1903 Eröffnung des Josephinenheims, Beginn der hauswirtschaftlichen Ausbildung, Gründung der Frauenschule unter Leitung von Emilie Bendel sowie einer kaufmännischen Fortbildungsschule
1904 Einrichtung des Seminars für Hauswirtschaftslehrerinnen
1905 Erweiterung und Neugestaltung der Wirtschaftsschule
1907 Ankauf des Grundstückes Pelzerstraße 7 und Eröffnung des Haushaltungskurses
1909 Eröffnung der Frauenschule 1910 Eintritt in den Bremer Frauenstadtbund
1913 Eröffnung eines Seminars für Handarbeitslehrerinnen
1915 Beginn der sozialwissenschaftlichen Vorlesungen
1917 Einrichtung einer Lehrwerkstatt, einer Verkaufsstelle für Kochkisten und der Frauendienstschule
1918 Umwandlung der Frauendienstschule in die soziale Frauenschule
1919 Eröffnung der Allgemeinen Frauenschule und Einrichtung einer einfachen Handelsschule Kurse für erwerbslose Frauen
1920 Eröffnung des sozialpädagogischen Seminars für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen und Einrichtung von Kindergärten in verschiedenen Stadtteilen
1921 Einrichtung der höheren Handelsschule
1923 Eröffnung der Kinderpflegerinnenschule
1926 Eröffnung des Gewerbelehrerinnenseminars Kurse für erwerbslose Frauen
1927 Eröffnung der Mütterschule (gemeinsam mit dem Vaterländischen Frauenverein) und Erwerb der Häuser an der Contrescarpe 162/164
1929 Eröffnung der höheren Fachschule für Kindergärtnerinnen und Einrichtung von Kindergärten in verschiedenen Stadtteilen Bremens
1933 Umwandlung der Allgemeinen Frauenschule, der sozialen Frauenschule, der Kindergärtnerinnen und -pflegeschule in die staatliche Fachschule für
Frauenberufe Angliederung der Handelsschulabteilung an die kaufmännischen Schulen und Fortführung der Näh-, Koch- und Haushaltungskurse und des Mittagstisches
1936 Einrichtung des Seminars für Jugendleiterinnen
1939 Eröffnung der Frauenfachschule (hauswirtschaftlicher und gewerblicher Zweig)
1943 Zerstörung des Hauses Contrescarpe 162
1944 Zerstörung des Hauses Pelzerstraße und Einstellung der Tätigkeiten
1945 Eröffnung eines Mittagstisches an der Contrescarpe 8 Wiedereröffnung des Schulbetriebs Lehrgänge für Hauswirtschaft und Koch- und Nähkurse
Nach dem Krieg bot der Verein im Kellergeschoss an der Contrescarpe 8 hauswirtschaftliche Lehrgänge und Kochkurse an.
Dreiviertel des Grundstücks an der Pelzerstraße wurden verkauft und auf dem Restgrundstück der Neubau errichtet.
1946 Beitritt zum Bremer Frauenausschuß und Einrichtung von Mütterkursen in Zusammenarbeit mit dem BFA
1952 Eröffnung des Neubaus an der Pelzerstraße
1957 Neuherausgabe des Bremer Kochbuchs
1970 Unterstützung von Frauen und Mädchen bei Ausbildung und Umschulung
1982 Wiederaufnahme der Ausbildungsarbeit Modellversuch zur Ausbildung türkische Mädchen zu Gehilfinnen in medizinischen und juristischen Berufen Beginn der Ausbildung zur Damenschneiderin
1983 Beginn der Ausbildung zur Damenschneiderin
1983 Beginn der Ausbildung zur hauswirtschaftstechnischen Betriebshelferin und der kaufmännischen Fortbildung für Mädchen<
1985 Beginn der Ausbildung zur Raumausstatterin
1986 Beginn der Ausbildung zurr Fachgehilfin im Gastgewerbe Beginn der Deutschkurse für Aussiedler
1991 EDV - Fortbildungskurse für Frauen in Büroberufen
1999 bis 2007 Ausbildungsbegleitende Hilfen im Bereich hauswirtschaftstechnische/r Betriebshelfer/in
1999 8.Internatinaler Kongress der FrauenTechnikZentren und der Frauencomputerschulen
1999 Telepoint Managerin/selbstständige Dienstleisutnen für kleine und mittlere Betriebe
2000 2001 Qualifizierung "Teledienste, Fachkräfte für Windowsanwendungen u. Internetdienste" / ESF-Projekt
2000 Deutschkurse für Aussiedler/innen
2001 Zertifizierung als Bildungsträger nach dem Bremer Weiterbildungsgesetz
2002 Qualifizierung zur "E-Office-Managerin" / ESF-Projekt
2003 - 2005 Hauswirtschaftliche Assistentinnen in Einrichtungen der stationären Altenhilfe" im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative EQUAK in Kooperation mit der Bremer Heimstiftung
2005 - 2007 Frauen: Einsteigen, Umsteigen und Aufsteigen in Kooperation mit Quirl, Bras, Frau & Arbeit und Ebn / ESF-Projekt
2005 - 2010 Trainings und Eignungsfeststellungen für Migrantinnen und Frauen 50+
2005 zertifizierte Weiterbildung "Qualifizierung im unternehmerischen Dienstleistungsbereich"
2006 Zertifizierung als Bildungsträger nach AZWV
2007 zertifizierte Weiterbildung "Interkulturelle Kompetenzen in der Altenhilfe"
2008 - 2010 "Lernen, Integration und Arbeit für Frauen (LIA)", ESF-Projekt
2009 "Frauen ab 47: Gesund und aktiv (GESA)"
Anmerkungen: Die Gründungsgeschichte des Vereins von Herbert Schwarzwälder in dem Buch "Feste und Bräuche in Bremen",Der Bazar des Bremer Frauen-
Erwerbs- und Ausbildungsvereins 1898, S.190-208, ist zu großen Teilen inkorrekt.
Das neue Gebäude konnte sämtliche Unterrichtszweige des Vereins aufnehmen: Kochlehrküchen, Nähklassen, Haushaltsklassen. Dazu kamen eine Lehrküche und ein großer Speisesaal, ab 1993 Räume für die EDV-Ausbildung. Zwischen 1970 und 2004 wurden zahlreiche Aus- und Weiterbildungslehrgänge für junge Mädchen und Frauen sowie Eingliederungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Migrantinnen angeboten.
Das Haus in der Knochenhauerstraße steht unter Denkmalschutz. Im Jahr 2004 wurde die Außenfassade des Hauses umgestaltetet und nach Aufgabe der hauswirtschaftlichen Ausbildung wurden zwei Etagen an eine Bekleidungsfirma vermietet.
Im Herbst 2006 wurde am Haus des Frauen- Erwerbs- und Ausbildungsvereins
in der Carl-Ronning-Str.2 eine Plakette mit folgender Aufschrift angebracht:
1951 von dem Bremer Architekten Bernhard Wessel für den Frauen-Erwerbs- und Ausbildungsverein erbaut. Das sichtbare Ziegelmauerwerk mit fein gegliederter Fassade ist charak
teristisch für die frühe Wiederaufbauphase. 1994 wurde das unter Denkmalschutz stehende Haus umgebaut,es beherbert jetzt in zwei Geschossen
ein Sportartikel Geschäft sowie Seminar- und Büroräume.
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